Wir müssen über Machu Picchu reden. Der Anlass ist ernst. Ziemlich ernst. Also widmen wir unseren monatlichen Überblick diesmal der Inka-Ruinenstadt in den Anden, die sich seit vielen Jahren gerade bei Backpackern großer Beliebtheit erfreut. Machu Picchu ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Südamerikas, allerdings auch eine der abgelegensten. Backpacker aus aller Welt machen hier halt, wandern zu der auf über 2.300 Metern Höhe liegenden Ruinenstadt. Der Weg von Cusco aus ist nicht einfach zu bewältigen, aber trotzdem sind die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren auf über 2.000 am Tag angestiegen. Und genau das ist das Problem.
Reisestory des Monats
Unsere Story des Monats hat diesmal Jens Glüsing geschrieben, Korrespondent des SPIEGEL in Rio de Janeiro. Glüsing hat sich auf nach Peru gemacht und Machu Picchu besucht – sowohl die Ruinenstadt als auch den kleinen Ort Machu Picchu Pueblo ein paar Kilometer entfernt, der auf der Reiseroute der meisten Inka-Touristen liegt. Dort leben die Menschen von Verkauf von Souvenirs und Verpflegung und dem Vermieten von Unterkünften – und stehen ein bisschen auf Kriegsfuß mit der UNESCO, die sich Sorgen um den Erhalt des Denkmals macht.
Denn die Besucherbeschränkungen werden nicht eingehalten, es gibt nicht genügend Sicherheitsleute, um die oft engen Gassen der Ruinenstadt zu überwachen. Und verbliebende Architektur hält die Besuchermassen nicht aus. Zu Zeiten der Inka lebten nur ein paar Hundert Menschen in der Stadt. Die unzähligen Tritte der Tausenden bepackten Touristen verursachen kleine Risse in den nur mit Erde befestigten Mauern, in die das Wasser eindringen kann.
Der Widerspruch zwischen den ökonomischen Interessen auf der einen Seite und dem Erhalt der einzigartigen Welterbestätte birgt viel Konfliktpotential.
Und sonst?
Auch die deutschen Reiseblogger waren natürlich schon in Machu Picchu. Morten und Rochssare berichten auf den Reisedepeschen von ihrem Versuch, den höchsten Gipfel in dem Gebiet rund um die Stadt zu erklimmen. Die beiden waren früh am Eingang zum Gelände, daher haben sie die großen Menschenmassen stets hinter sich: „Es ist kurz vor 6 Uhr, die Schlange hinter uns ist bis ins Unermessliche gewachsen.“ Später sehen die vielen Touristen vom Berggipfel aus wie ein Ameisenvolk.
Etwas leerer, aber auch sehr früh am Tag haben Carolin und Martin von We Travel The World Machu Picchu erlebt. Trotz anfänglicher Skepsis haben sie hauptsächlich gutes über ihren Besuch zu erzählen. Ihre Tour haben sie über eine Agentur gebucht, was sie auch weiterempfehlen würden.
Während also zu viele Touristen in Machu Picchu unterwegs sind, haben manche von diesen Touristen von zwei Dingen offenbar etwas zu wenig, nämlich Respekt und Klamotten. Nachdem auf mehreren Blogs Bilder aufgetaucht waren, die Reisende im Adamskostüm (beziehungsweise Evaskostüm) vor dem imposanten Hintergrund der Ruinen zeigen, hat sich diese Art des Erinnerungsfotos offenbar immer größerer Beliebtheit erfreut. Die peruanischen Behörden sind von diesem Trend natürlich nicht sehr begeistert.
Aus den unendlichen Weiten des Internets
Ein weiterer Beweis, dass Machu Picchu überfüllt ist: Man kann nicht einmal ein Foto machen, ohne dass eine Boyband im Hintergrund herumlungert.
These hikers were photobombed by One Direction: http://t.co/M0qeWgO0YX
— Glamour Magazine UK (@GlamourMagUK) May 1, 2014
Hier war es noch etwas leerer in der Inkastadt:
The first photo upon discovery of Machu Picchu, 1912 pic.twitter.com/xl3qB86hNc
— History In Pictures (@HistoryInPix) April 23, 2014
Und dann haben wir hier noch ein Foto von den einzigen Besuchern in Machu Picchu, die die Erlaubnis haben, nackt zwischen den Ruinen herumzulaufen.
At more than 7900ft above the sea, Machu Picchu is a true city in the clouds photo http://t.co/U4VIICVZ53 by @earthXplorer v @JWMarriott
— Ruhani Rabin (@ruhanirabin) April 19, 2014
Aus den endlichen Weiten von HostelBookers
Wir haben im April nicht nur über Machu Picchu nachgedacht, sondern auch über Deinen Sommerurlaub. Wir zeigen Dir die besten Reiseziele für den Juni und für den Juli – egal ob Städtetrip, Strandurlaub oder Fernreise. Und wir sind der Meinung, dass so ein Strandurlaub manchmal eine verdammt gute Idee ist.
Außerdem haben wir zusammen mit dem Reiseblog Pink Compass für eine Umfrage allein reisende Frauen befragt und zeigen Dir hier den ersten Teil der Ergebnisse.
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Danke an David Stanley und Francisca Ulloa für die Bilder von Flickr.
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